Zwei verschiedene Hauptprotagonisten auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Eine Zeitschiene spielt um 2017, Norwegen, in der Signe die (nicht mehr junge) Hauptperson ist. Die zweite Zeitschiene spielt um 2041 in Frankreich, mit David als jungem Vater als Hauptakteur.
Signe ist als Tochter eines mit Norwegen, der Natur, den Eisbergen und den beiden Wasserfällen sehr verbundenen Vaters aufgewachsen. Ihre Mutter ist dagegen die geschäftstüchtige Frau, die mit einem Projekt, welches die Wasserfälle kanalisieren und für ein Kraftwerk nutzen will. Die Ehe der Eltern scheitert, Signe bleibt beim Vater und ist wie er der Natur verbunden. Sie lernt, dass der Mensch das, was da ist nicht ausnutzen darf, liebt das Wasser, die Muscheln, die Vögel. Sie zieht zwar aus, kommt aber 2017 zurück und entwendet eine Ladung Eis in Containern und verschwindet damit über den Ozean auf ihrem Segelschiff. Immer wieder gibt es Rückblicke in ihre Kindheit, Jugend, die Liebe und Verbindung mit Magnus - immer verwoben mit dem dringlichen Thema vom Wasser, das lebensnotwendig - nicht nur für die Menschen.
David lebt mit seiner Familie in Frankreich. Es herrscht eine Dürre. Seit Jahren hat es nicht mehr geregnet. Es bricht ein Brand aus und die Familie (David, seine Frau Anna, die ca. 8 jährige Lou, das Baby Augustus) muss fliehen. Dabei wird die Familie getrennt und David ist mit seiner Tochter Lou allein. Sie landen in einem Flüchtlingscamp. Nahrung und Wasser werden immer knapper. Wie er sich um seine Tochter kümmert - all seine Sorgen gehen um sie, ist sehr schön berichtet.
Das Buch bringt die Klimaaktualität sehr eindringlich hervor. Eingewoben in Geschichten dadurch sehr spannend erzählt. Die kurzen Kapitel lesen sich leicht. Es ist abwechslungsweise immer ein Kapitel im Leben von Signe und eins im Leben von David.
Von Anfang an merkt man, dass beide eine Verbindung haben müssen. Diese wird erst am Schluss aufgedeckt. Ich hatte rasch eine Vermutung. Ob diese sich bestätigt hat oder nicht, möchte ich hier nicht offenlegen.
Den Schreibstil fand ich gut. Ich habe das Buch auf englisch gelesen und es ist mir leicht gefallen. Einige Ausdrücke habe ich nachgeschlagen.