Wo kann man einen Schutz finden, wenn Fliegerbomben vom Himmel fallen? Im London 1944 suchen die Londoner diesen in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green. Schnell wird diese Notunterkunft das Zentrum des alltäglichen Lebens. Neben einem Theater und Kindergarten entsteht auch eine kleine Bibliothek. Die Bibliotheksleiterin Clara Button und ihre eigenwillige Gehilfin Ruby Munroe versuchen der Bevölkerung durch die Bücher Ablenkung, Wissen und Hoffnung zu geben. Doch die düsteren Ereignisse lassen sich nicht einfach weglesen.
Dieser historische Roman entstand auf wahren Begebenheiten. So gab es die Notunterkunft in der U-Bahn-Station wirklich und bis zu 8′000 Londoner fanden darin Schutz. Auch die Bibliothek unter Tage war ein wichtiger Anlaufspunkt für alle. Dieser geschichtliche Hintergrund, wie die Londoner im Zweiten Weltkrieg ihren Alltag in der U-Bahn-Station wie auch oben an der Oberfläche lebten, fand ich ausgesprochen sehr spannend. Leider hatte ich das Gefühl, dass die Autorin alle Ereignisse, Gegebenheiten und die damit verbundenen Empfindungen konzentriert in einer Geschichte unterbringen wollte, um auch ihre Wichtigkeit zu vermitteln. Dadurch gibt für mich etwas das Emotionale verloren, auch wenn alles Geschehene unaussprechliche Gräueltaten waren.
Mein Fazit: Ein spannender Einblick in die Geschichte Londons zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. 4 Sterne.