So zart wie das Cover beschreibt Caroline Wahl in einer modernen und originellen Sprache den Alltag von Tilda, die sich neben Studium und Nebenjob nicht nur um ihre kleine Schwester Ida, sondern auch um die alkoholkranke Mutter kümmert. Obschon das Leben der beiden sehr belastend ist, schaffen sie es, sich gegenseitig Halt zu geben und sich eigene Welten zu schaffen - Ida, indem sie malt und Tilda geht in ihrem Mathematikstudium auf. Diese innige schwesterliche Beziehung ist sehr berührend beschrieben. Des Weiteren tritt ein junger Mann in Tildas Leben, der ebenfalls wie sie regelmäßig im Freibad seine Längen schwimmt. Über deren Verbindung sei noch nichts verraten… Der Roman spielt jedenfalls auf mehreren Ebenen und bleibt wohl auch deshalb bis zum Schluss spannend.
Das Buch ist packend und sehr lesenswert, auch weil zwischen den Zeilen etwas Sozialkritik mitschwingt, und dürfte mitunter jüngere LeserInnen ansprechen. Ein wunderbarer Roman über Familie, im positiven wie auch im negativen, über Verantwortung und das Verfolgen eigener Ziele unter erschwerten Bedingungen.