Susanne wächst auf Sylt auf, eine aussterbende Spezies, wie sie feststellt, denn geboren wird auf der Insel schon lange nicht mehr.
Das Buch entführt einen in die glorreichen Sechziger und Siebzigerjahre, in denen der Pomp Hand in Hand mit dem Wirtschaftsboom einhergeht.
Familie Matthiesen ist eine angesehene Sylter Familie, in der Aufbereitung und dem Verkauf von Pelzen eine feste Grösse. Nicht nur das Pelzgeschäft, auch die Sylter Ferienmanie ist ein grosses Thema in diesem Buch. Jedes freie Bett wurde vermietet.
Die Autorin schafft es, die Lage Sylts mit trockenem Humor und abwesender Sentimentalität auf den Punkt zu bringen. Der Ausverkauf, der Kampf um die eigene Identität und der ganz spezielle Inselstolz, der ganz und gar kein Mythos ist. Das Buch weckt die Sehnsucht nach dem alten Sylt, als man die Dünen hinabgekugelt ist, und gleichzeitig die Abscheu, was aus der Insel geworden ist. Und dennoch der Respekt gegenüber denjenigen, die geblieben sind.
Danke, Susanne!