In bunten Farben malt Feyl gleichsam das Lebensbild des Ausnahmetalentes Vigee, die bereits mit 17 reüssiert, dann aber unter die Räder der französischen Revolution gerät. Getarnt als Studienreise, doch eigentlich auf der Flucht und letztendlich als Verräterin abgestempelt, tourt sie heimatlos durch Italien, Österreich bis nach Russland - von Erfolg zu Erfolg.
Man bekommt lebendigen Einblick in das Leben der damaligen Zeit, der höfischen Dekadenz, der Brutalität der Revolution und natürlich der Malerei.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass es sich trotz vieler historischer Fakten jedoch um einen sehr freien Roman handelt - und dieser vielleicht gerade auch dadurch pulsiert.
Gewünscht wäre ein Glossar. Feyl bringt Fachbegriffe der Malerei in einer Selbstverständlichkeit… auch wenn man die Bedeutung durchaus zusammen reimen kann, wäre eine Erklärung hilfreich. Gleiches gilt auch für andere Zeitberiffe, wenn sie z.B. die vielen Sorten von Kutschen aufzählt… das ist zwar beeindruckend - doch kann ich mir unter den meisten nichts vorstellen…
Insgesamt aber eine sehr gelungene, spannende Erzählung - die jedoch mit Vigee’s Rückkehr doch etwas abrupt endet…