Erwartet hätte ich von einer Fantasy Geschichte definitiv mehr. Das Buch zieht sich etwas langatmig durch die Geschichte des Protagonisten Alwyn, der uns als Leserschaft immer wieder direkt anspricht. Beginnend mit seiner Kindheit führt es durch seine Lebensgeschichte, die auch immer wieder einzelne interessante Moment aufzeigt. Es gibt jedoch zu wenige Szene, in denen etwas mit Spannung in der Luft hängen bleibt oder Begegnungen, die lange spannend bleiben. Die Geschichte läuft chronologisch mit einigen wenigen Zeitsprüngen. Anfängliche Beschreibungen der Personen und Verhältnissen in den Ländern verlieren im Laufe der Geschichte an Bedeutung, weil die Schauplätze immer wieder ändern. Ganz wenige Figuren werden im späteren Verlauf nochmals erwähnt und gewinnen an Bedeutung für den weiteren Verlauf. Das Buch lässt sich zügig lesen, manche Szenen werden meiner Meinung nach unnötigerweise zu ausführlich beschrieben, andere Momente sind gut dargestellt. Die wichtigsten Figuren werden anschaulich beschrieben und bleiben spannende und unterschiedliche Charaktere.
Durch das ganze Buch hat die Religion eine grosse Bedeutung und beeinflusst die meisten Handlungen des Protagonisten. Anfänglich scheint das für Alwyn nicht so bedeutungsvoll zu sein und gewinnt später an Stellenwert und ist ausschlaggebend für seine Taten.
Das Buch scheint, obwohl es der Fantasy Kategorie angehört, eher historisch zu sein, wobei man jedoch kein Zeitalter und keine Ortschaften direkt wieder erkennt und auch die Handlung erfunden zu sein scheint. Da ich vor längerer Zeit bereits einen Fantasy Roman gelesen habe, kann ich es nicht mit aktuellen Titeln vergleichen, würde mir jedoch in einem weiteren Fantasy Buch mehr Zauber und Magie wünschen.
Ich würde das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen, da es trotz seines Umfangs wenig Begeisterung hinterlässt und es ausserdem der erste Teil einer Reihe ist und somit nicht abgeschlossen. Andere Bücher und Geschichten lassen mich viel mehr eintauchen und hinterlassen Spuren in meinen Gedanken.