Der Paria von Anthony Ryan ist der erste Bande des Epos rund um Sir Alwyn Scribe. Der Leser ist immer hautnah bei den verschiedenen Lebens-Etappen dieses sogenannt ‘Gesetzeslosen’ dabei, sei es bei seinem mehrjährigen Minenaufenthalt in dem er von einer Märtyrerin schreiben und lesen lernt, oder bei den Schlachten im Militärbund, in der er regelmässig fast sein Leben lässt.
Trotz den gut 700 Seiten liest sich dieser erste von drei Bänden immer flüssig und locker. Die Figuren sind interessant und auch langfristig im Handeln miteinander verbunden, was alles sehr spannend und herausfordernd macht. Bei den unterschiedlichen Gebieten, deren Regenten und den wiederholten Kämpfen um die jeweiligen Regionen musste ich zwar ganz schön mitdenken, aber die Karte zu Beginn des Buches gab mir einen guten Überblick.
Das Buch hat bei mir v.a. mit ein paar unkonventionellen Inhalten gepunktet, wie z.B. Minen, die den Intellekt steigern, ehrliche Angst der Soldaten vor Kämpfen und Frauen in Machtpositionen. Dennoch bleibt es für mich teilweise zu gewaltverherrlichend. Mir erschienen es so, als seien alle Hauptfiguren so aggressionsgeladen, dass sie immer kurz vor einem Kontrollverlust stehen. Schade ist auch, dass dieser erste Band nicht viel Magie beinhaltet. Aber das kommt vielleicht in Band 2 und 3?
Empfehlen tu ich es allen, die gerne in fremde Fantasy-Welten eintauchen, die in einem dem Mittelalter nachempfundenen Szenario spielen, inklusive Herrschaftsstrategie, Bündnisse, Kriege und ein kleines bisschen Magie.