Nach einem Überfall auf das Fürstentum der Wahrheit, muss Navien die Rolle ihrer Schwester als zukünftige Fürstin übernehmen. Das stellt sich als schwieriger raus als gedacht und sie gerät in ein Nest aus Lügen, Halbwahrheiten und Verrat. Sie weiss nicht mehr, wem sie vertrauen kann und so gerät sie immer tiefer in ein Wirrwar der Gefühle, aus dem es auszubrechen gilt.
Navien ist eine meiner absoluten Lieblingscharakteren. Nicht, weil sie einen ähnlichen Charakter hat, sondern weil sie, während all dem Chaos um sie herum, langsam lernt, sich selbst und damit ein Mensch zu sein. Für sie ist es, als würde sie eindlich das Laufen lernen und das macht sie eine sehr emotional geladenen Figur. Sie wirkt nach aussen hin unglaublich stark und doch muss sie lernen, dass auch sie fühlen darf und nicht nur eine Maschine ist. Generell bin ich ein grosser Fan der im Buch vorkommenden Charakteren, da sie alle mit so viel Persönlichkeit beschrieben sind und auch nach der Lektüre noch nachhallen.
Dabei hätte ich das Buch beinahe auf die Seite gelegt. Die ersten Seiten waren für mich zu kompliziert, da die Stammbäume durch die Erbsünde etwas schwer verständlich sind. Auch nach dem Lesen bin ich mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, wer jetzt mit wem verwandt ist. Ansonsten hat mir das Worldbuilding sehr gut gefallen, gerade das Einbinden von Himmel und Hölle respektive deren Bewohner. Es macht mir immer wieder Spass, solche Interpretationen zu lesen und zu sehen, was Autor*innen damit machen.
Trotz den verwirrenden Familienverhältnissen war der Plot solide und gefiel mir sehr gut. Das Buch war durchgehend unterhaltsam und hat die 4 Sterne wirklich verdient. Wäre mir der Einstieg einfacher gelungen, hätte ich zu fünd tendiert. Denn ich würde es jederzeit wieder lesen und habe hohe Erwartungen an den zweiten Teil, der wahrscheinlich nächsten November kommt.