Inhalt:
Tilda studiert Mathematik und arbeitet in einem Supermarkt. Nebenbei muss sie sich und ihre depressive, alkoholkranke Mutter und ihre kleine Schwester Ida kümmern. Um einen Ausgleich in ihrem strikt durchtakteten Alltag zu haben, schwimmt Tilda regelmässig 22 Bahnen. Eines Tages bekommt Tilda eine Promotionsstelle in Berlin angeboten und Viktor tritt in ihr Leben. Entwickelt sich was zwischen den Beiden und gelingt es Tilda sich von ihrem schwierigen und trostlosen Leben zu lösen?
Meinung:
Die Geschichte an sich gefiel mir gut, eine schöne Coming-of-Age Geschichte in einer schwierigen Lage. Der Zusammenhalt und die Stärke von Tilda und Ida hat mich beeindruckt. Ich hätte mir jedoch mehr Tiefe gewünscht. Auch die Charaktere sind eher Flach, wodurch es mir schwer fiel mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Ich konnte häufig nicht nachvollziehen wieso Tilda so gehandelt hat, da genauere Hintergründe fehlten.
Die Dialoge sind Drehbuchartig dargestellt und sind kurz und knapp wiedergegeben, die Mimik spielt eine grössere Rolle als das Gesagte. Zahlenwörter gibt es nicht, anstatt einmal heisst es 1-mal. Die Geschichte wird nüchtern, nahezu mathematisch wiedergegeben. Es werden auch häufig Markennamen genannt, was nicht unbedingt notwendig wäre. Dies passt zu der ganzen Thematik und Tildas Art, jedoch spricht mich dieser Schreibstil nicht an. Es hat auf mich ziemlich abgehackt und teilweise runtergerattert gewirkt.
Mir viel es durch die Distanz, die durch den nüchternen Schreibstil und den flachen Charakteren entsteht, schwer so richtig in die Geschichte einzutauchen. Was ich sehr schade finde, denn die Idee der Geschichte gefiel mir sehr.