Endlich wollte ich einmal René Schickele lesen – aber dieser Roman hat es nicht geschafft, mich von ihm zu überzeugen. Die Witwe Bosca lebt mit ihrer Tochter in einer Villa an an der Küste Frankreichs. Sie ist recht unausstehlich, worunter besonders ihre Tochter leidet, die eine zarte Freundschaft zum Sohn der Nachbarin pflegt (pflegen will, die Mutter ist ja dagegen). Die Geschichte dieser Liebe, die zerbrechen wird, ist gut, aber der Strang um die Witwe, die eine Art Kult um das Gemälde ihres verstorbenen Mannes treibt und sich dabei als leidenschaftlich rasende Gottesanbeterin entpuppt ist mehr als schräg. Was soll ich sagen? Schickele kann schreiben – aber mir wäre es lieber gewesen, er hätte etwas anderes geschrieben!