Die Lebensgeschichte eines Diebes in einer Welt voller Blut und Rache und Schlachten. Auf welcher Seite wird er stehen am Ende der Trilogie? Wie wird seine Geschichte ausgehen?
Vor kurzem habe ich mich dazu entschieden, wieder einmal eine Leserunde zu führen. Dabei habe ich dieses Buch gefunden, «Der Paria» von Anthony Ryan. Das Buch war so oder so bereits auf meiner TBR und so habe ich mich dazu entschieden, diese absolute Monstrosität von Buch zu lesen. Das Buch fasst über mehr als 700 Seiten. Zu meinem Glück war es allerdings nicht allzu klein geschrieben.
Die Geschichte handelt von Alwyn, einem siebzehnjährigen Dieb in einer Gruppe von Gesetzlosen, die im Wald leben. Kurz vor dem grössten Diebstahl, den seine Gruppe je begangen haben, werden sie jedoch von einer grossen Gruppe Soldaten überrannt und besiegt. Alwyn entkommt dabei nur knapp mit seinem Leben. Der Anführer, der auch Alwyns Vaterfigur war, wird dabei als König der Diebe hingerichtet. Trotz allem wird Alwyn doch noch geschnappt und kommt für seine Verbrechen in die Minen, ein Ort, von dem noch nie jemand entkommen ist. Durch Zufall lernt er dort eine gelernte Priesterin kennen, die ihm das Lesen und Schreiben beibringt. So erfährt er auch, dass es einen Plan gibt, um aus den Minen auszubrechen. Zusammen mit seinen Gefährten entkommt er und kommt so in die nächste «Falle»: Das Militär des religiösen Bundes. Von da an beginnt nun seine Geschichte an der Seite einer der besten Feldherren, die das Land jemals gesehen hat.
Hmm… Nach diesen 716 Seiten habe ich eine ziemlich allumfassende Meinung gebildet. Zu Beginn vorweg: Auf dem englischen Cover wurde gross mit «Betrug und blutiger Rache» geworben. Davon habe ich im Buch fast gar nichts gesehen. Das war ein wenig enttäuschend. Wie jemand in der Leserunde angemerkt hat, werden die Menschen, die auf Alwyns Racheliste stehen, vorher von jemand anderem getötet oder kommen anderweitig ums Leben. Das hat mir die ganze Vorfreude genommen. Zudem könnte Alwyn meiner Meinung nach noch ein wenig intelligenter sein. Vielleicht hatte ich da einfach zu hohe Vorstellungen, aber aus irgendeinem Grund habe ich erwartet, dass Alwyn ein zweiter Kaz Brekker sein wird. Zudem kommt in diesem Buch fast keine Magie vor (mit Ausnahme zwei oder drei Seiten). Es hat sich sehr wie ein historischer Roman angefühlt, und weniger wie ein Fantasyroman. Ich wurde da auch schon vorgewarnt, damit hatte ich jedoch nicht gerechnet. Was ich jedoch am Buch mochte, war der Schreibstil: sehr flüssig und einfach zu lesen, wenn auch doch es ein paar Begriffe gab, die man nicht ganz von Anfang an verstand. Ich fand auch den Erzählungsstil sehr angenehm und wir lernten gleichzeitig mit Alwyn mehr über die Welt. Ich werde die beiden nächsten Bücher auch lesen, jedoch werde ich noch warten, bis sie auf Deutsch erscheinen.