… so auch der Autor. Und das darf er doch auch. Denn warum sollte es denn nur die EINE Wahrheit geben? Wo doch jeder seine ureigenste Brille trägt, mit der er oder sie die Welt betrachtet.
Insofern fand ich es ein interessantes Buch. Eine Möglichkeit, sich mit seiner eigenen Wahrheit oder seinen eigenen Gedanken zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Wahrheit auseinanderzusetzen. Denn oft komme ich selbst doch erst durch die Gedanken anderer auf andere eigene Gedanken und das ist doch erstrebenswert.
Sicherlich bedient der Autor viele Klischees und Stereotypen. Aber wer sagt denn, dass darin nicht auch ein Quentchen Wahrheit stecken kann? Weil es nicht mit unserem feministischen, emanzipierten Denken zusammenpasst? Weil es sich unangenehm anfühlt, sich der “Wahrheit” zu stellen?
Wir sind doch alle erwachsen, oder? Vielleicht nicht alle emotional erwachsen, aber zumindest erwachsen. Warum fällt es uns dann so schwer, uns einzugestehen, dass die in dem Buch angesprochenen Wahrheiten vielleicht doch wahrer sind als uns lieb ist?
Das Buch ist gegliedert in 40 Abschnitte, in denen sich der Autor mit verschiedenen “Wahrheiten” auseinandersetzt. Die Ausführungen sind leicht verständlich und nachvollziehbar, lesbar und verhältnismässig kurz und knapp, wobei der Umfang der Auseinandersetzung mit den einzelnen “Wahrheiten” variiert. In den Ausführungen werden die in den Augen des Autors wesentlichen Punkte kursiv, mittig und grösser als der laufende Text hervorgehoben.
Der Autor selbst erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Ausschliesslichkeit “seiner Wahrheiten”, sondern stellt selbst klar, dass alles auch ganz anders sein kann. Dass er das Buch nur aufgrund seiner Erfahrungen so geschrieben hat, wie er es geschrieben hat. Dass es vielleicht nur eine Wahrheit von vielen ist.
Warum dann aber nur vier Punkte? Weil ich mir eine “breitere” Bandbreite der “Wahrheiten” gewünscht hätte oder erhofft hatte.