Winterzeiten des Lebens gibt es immer wieder. Damit ist nicht einfach eine der vier Jahreszeiten gemeint, sondern die Zeiten, in denen Herausforderungen einen zu erdrücken versuchen, die Sorgen überhand nehmen oder sich eine gewisse Mutlosigkeit eingeschlichen hat. Der Mensch sehnt sich nach Frühling – Hoffnung, Leichtigkeit, Zuversicht. Max Lucado, geb. 1955, langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio (Texas/USA) und Bestsellerautor, bringt Beispiele aus der Bibel anhand der Geschichte von Ester sowie aus seinem Alltag.
Erster Eindruck: Das Cover mit dem Weg, der aus einer Seite eines Buches herausgeht, gefällt mir sehr gut. Buchtitel und -untertitel sind sehr gut gewählt.
Wenn um einen herum dunkel ist, ist es schwierig, daran zu glauben, dass es auch wieder helle Tage geben wird. Max Lucado will jedoch den Leser ermutigen, genau darauf zu hoffen. Und manchmal muss der Mensch mutig sein und seine Stimme erheben, wie bereits in der Geschichte Ester aufgezeigt wird: „Das ist dein Moment. Du wurdest dazu erschaffen, wie Mordechai zu kämpfen und wie Ester deine Stimme zu erheben.“
Dies war mein fünftes Buch des Autors; sein Schreibstil und sein Humor gefallen mir jeweils sehr gut. Ich mag es, dass er Bibelstellen in die heutige Zeit „übersetzt“ und Beispiele aus dem Alltag bringt. Es hat mich sehr berührt, als er von einer Frau erzählt, die sehr schwierige Zeiten als alleinerziehende Mutter durchlaufen musste und bei ihr sodann noch ALS diagnostiziert wurde. Und trotz allem blieb sie ein positiver, hoffnungsvoller Mensch. Sie hat seine Frage, warum sie nicht verbittert sei, wie folgt beantwortet: „Wenn du auf dich allein gestellt bist, kannst du nur noch in eine Richtung schauen – nach oben. Die Menschen haben mich im Stich gelassen, aber Gott hat das nie getan.“ Wow, da musste ich einfach mal schlucken und einen Moment innehalten.
Es gibt viele Quellenverweise, wobei ich es schade finde, dass diese im Kapitel „Anmerkungen“ hinten im Buch aufgeführt werden. Besser wären für mich Fussnoten, damit nicht zigfach hin- und hergeblättert werden muss. Die Fragen im Kapitel „Zum Nachdenken“ (von seiner Tochter Andrea Lucado) haben mich effektiv nochmals zum Nachdenken gebracht. Sie wären ideal, um in einem Hauskreis diskutiert zu werden. Aus meiner Sicht wäre es vorteilhafter, wenn diese Fragen jeweils am Ende des dazugehörigen Kapitels stünden. Aus dem Inhaltsverzeichnis ging für mich nicht heraus, dass da noch etwas zu den vorherigen Kapiteln kommt.
Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mir viele Inputs gegeben – 4 Sterne.