Dank eines Regierungsprojektes gelingt es Bea ihre lungenerkrankte, noch kleine Tochter Agnes aus der Stadt in einen staatlich geschützen Naturpark zu bringen. Da soll sie mit anderen Pionieren im Einklang mit der Natur leben und dazu regelmässig an den Staat von diesem Erlebnis berichten. Zum Glück, Agnes geht es bald besser, doch das Überleben rsp. Aufwachsen in der Natur hat einen hohen Preis. Was vielleicht wie eine gute Zukunft klingt, zeigt sich bald als wahre Herausforderung. Die Natur ist brutal, die Situation alles andere als perfekt und die Pioniere verlieren mehr und mehr den Bezug zum Leben in den Städten. Weitermachen tun sie aber trotzdem, es bleibt ihnen ja sonst eigentlich auch nicht viel mehr übrig als die Natur.
Genauso gings mir beim Lesen. Ich konnte mich nicht von der Geschichte loslösen, musste weitermachen, mit der Gruppe wandern, Tag für Tag. Ich hab gelitten, war wütend, traurig, manchmal zutiefst schockiert. Und denke immer noch über das Buch nach.
Die Geschichte ist zum Teil sehr brachial und die Hauptfiguren Bea und Agnes sind für mich manchmal kaum zu fassen, verwildern geradezu von einem Kapitel zum nächsten. Das macht es aber alles umso interessanter, ehrlich gesagt. Erzählt wird erst aus Beas Sicht, dann aus der von Agnes. Manchmal ist da Liebe zwischen den beiden, dann geht sie aber irgendwie wieder an unausgesprochenen oder nicht mehr formulierbaren Emotionen, oder dem Druck des Überlebens zu Bruch.
Am faszinierendsten ist auch, dass ausser diesem nackten Überlebenskampf der Pioniere eigentlich gar nicht so viel passiert. Aber allein das hat es so spannend gemacht, dass ich das Buch wirklich allen empfehlen kann.