Julia, Rechtsanwältin in New York macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, der vor einigen Jahren von einem Moment auf den anderen ihre Mutter und sie verlassen hat und seither nichts von sich hat hören lassen und von dem niemand weiss, wo er sich aufhalten könnte.
Ihre Nachforschungen führen sie nach Burma, wo sie einen Mann trifft, der ihr von ihrem Vater erzählen kann. Es sind unglaubliche Geschichten, die dieser weise, ruhige Mann erzählt. Voll Magie und Zauber. Geschichten über das Wesen der Dinge, über Wesentliches im Leben. Über Liebe, Leben, Sterben und über den Tod.
Erzählstil
Der Text ist in einer feinen Sprache gewoben. Sehr poetisch, emotional und feinfühlig. Leicht und mitreissend zu lesen. Die Erzählstränge ergänzen sich gut. So ist man über manches Kapitel mitten im Leben und Erleben des Vaters und dann wieder in der Gegenwart, wo Julia sich in Burma befindet und dem Mann zuhört, sich mit ihm an verschiedene Orte begibt, an denen ihr Vater anscheinend Zeit verbracht haben soll und dann wieder in den Erinnerung Julias an ihre Kindheit, an Erlebnisse mit ihrem Vater, an ihre leider verbitterte Mutter.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen - es hat Tiefe und ist doch nicht sehr anspruchsvoll. Manchmal war es mir zu viel an “wunderbarem, wunderschönem, magischem”, so dass es für mich doch kitschig war. Darüber hinwegzuschauen ist nicht schwierig, ist die Geschichte doch gut zu lesen und viele Gedanken, kleine Weisheiten, sind sehr (be)merkenswert.
“Konnte man wirklich die Zeit, derer es bedurfte, um von einem Ort, von einem Menschen zum anderen zu gelangen, einfach so verkürzen?”
“Sie sah, dass er wusste, was Einsamkeit war.; dass er verstand, warum es in einem regnen konnte, wenn die Sonne schien, dass Trauer keinen Anlass brauchte.”