Gleich zu Beginn des Lesens fühlte ich mich angetan von der ganz typischen Art des Erzählens von Isabell Allende. Sie ist zweifelsohne eine meiner Lieblings-Schriftstellerinnen und ich gebe ihr deshalb 5 Sterne für dieses Buch. Wie immer eine wunderbare Erzählung einer bemerkenswerten Frau vor dem Hintergrund geschichtlicher Ereignisse in Chile. Nur zum Schluss des Buches störten mich ein paar Details: Dass Violeta mit über 80 Jahren noch einen über alles geliebten Ehemann findet, der dann - oh Wunder - auch noch 13 Jahre jünger ist als sie, ist m.E. eine Steigerung der Geschichte, die es nicht mehr gebraucht hätte. Auch dass sie ihrem Enkel detailliert über ihr Liebesleben mit den verschiedenen Männern berichtet, scheint mir unrealistisch und es hätte meines Erachtens dem Buch keinen Abbruch getan, wenn sie diese Passagen weggelassen hätte. Falls es darum geht, die LeserInnen mit pikanten Liebesbekenntnissen bei Laune zu halten, dann hat das bei mir auf jeden Fall nicht funktioniert. Trotzdem, eine wunderbare Geschichte, die wie immer Lust aufs Leben gibt und einen mit gutem Gefühl zurücklässt.