Sleeping Lake Ranch, Band 1: Die erfolgreiche Karriere von Trickreiterin Nicky Charm wird jäh unterbrochen, als sie sich bei einem Sturz verletzt – ihr Pferd Dee hat nicht überlebt. Nicky muss unbedingt weg, zu gross ist der Schmerz um den Verlust von Dee. Sie flieht zu ihrer Grossmutter Caroline, die einst selbst Trickreiterin war und nun den Gnadenhof „Sleeping Lake Ranch“ für heimatlose und alte Pferde führt. Sie lernt den wortkargen und geheimnisvollen Sattler Tom kennen, dem offenbar sehr viel an ihrer Granny liegt, und Blake, der junge Cree, der im Nakoda Pine Reservat lebt. Findet Nicky zu ihrem alten Selbst zurück? Will sie das überhaupt noch?
Erster Eindruck: Ein stimmungsvolles Cover – gefällt mir sehr gut.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, und zwar aus derjenigen von Nicky, ihrer Granny Caroline und auch Tom, von den Cree auch „Old Silence“ genannt. Das ist ein sehr treffender Name, denn er ist nicht der grosse Redner, sondern eher der grosse Schweiger.
Nicky ist sehr darauf fokussiert, im Rampenlicht zu stehen, und darüber nachzudenken, was andere von ihr denken und wollen. Social Media wird unablässig gefüttert und jeder neue Follower wird gefeiert – sofern sie mehr Follower als ihre Konkurrentin Penelope hat. Der Sturz mit ihrem Pferd lässt diese Oberflächlichkeit erstmals einreissen, denn sie kümmert sich nicht um sich, sondern um ihr Pferd, das sie bereits viele Jahre begleitet. Dessen Tod reisst ihr den Boden unter den Füssen weg.
Tom ist ein sehr talentierter Sattler, der nur noch Reparaturen für die Crees vornimmt, aber keine neuen Sättel mehr herstellt. Er hat seine Gründe, wieso er vor Jahren aufgegeben hat. Ein Geheimnis macht ihm immer mehr zu schaffen und er hat das Gefühl, nicht mehr genügend Zeit zu haben.
Granny Caroline ist glücklich, ihre Enkelin nach Jahren wiederzusehen. Doch auch sie hat Geheimnisse vor Nicky, die aber vorerst noch nicht gelüftet werden können.
„Wahrheit erfordert Mut.“
Pferde, Trickreiten, Showbusiness, Sattlerei, First Nations, Familie, Liebe – dies sind einige der behandelten Stichworte. Ich war schon als Kind nicht der Pferdenarr, der unbedingt reiten lernen wollte, und auch als Erwachsene hat mich die Pferdewelt nie gelockt – ich finde Pferde zwar unwahrscheinlich schöne Tiere, aber das wars dann auch für mich. Die Einblicke ins Trickreiten, ins Handwerk eines Sattlers oder ins Leben der First Nations fand ich sehr interessant.
Für mich war es das erste Buch der Autorin, daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die Geschichte hat sich flüssig lesen lassen und ich wartete immer gespannter auf die Auflösung der verschiedenen Geheimnisse. Von mir gibt es für diesen Reihenstart 5 Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.