Das Buch von Nele Neuhaus ist schon einige Jahre auf dem Markt. Es hat aber vor wenigen Tagen zu mir gefunden und ich muss gestehen, dass ich es nahezu atemlos gelesen habe.
Es geht zunächst um ein totes, offensichtlich schwer misshandeltes Mädechen, das tot aus dem Main geborgen wird. Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, das bekannte Ermittlerteam von Nele Neuhaus, es finden keinerlei Zugang zu dem Fall: die etwa 16jährige kann nicht identifiziert werden. Niemand vermisst sie.
Die Autorin reisst ihre Leser von Kapitel zu Kapitel in einer Strudel von Ereignissen, deren Zusammenhang sich erst nach und nach erschliesst. Beim Lesen schleicht sich das Grauen ein - der Wundsch, dass es so etwas nicht geben kann. Nicht geben darf. Trotzdem sitzt im Gehirn Rationalität, die sagt, dass es “so etwas” sehr wohl gibt.
Ein echter page turner, dessen Spannung sich von Seite zu Seite steigert. Am Ende seufzst man tief erleichtert auf. Dann folgt der Epilog. Und der Schock.
Vielleicht werden andere Leser monieren, dass das Thema bereits mehrfach beschrieben wurde. Stimmt. Aber man kann es nicht oft genug ins Bewusstsein der Gesellschaft reissen! Wirklich lesenswert.