Jakob ist einer dieser normalen Menschen, denen nie etwas besonderes zustösst. Bis er eines Abends zufällig erfährt, dass die rote Armee seinem zuhause, dem Ghetto, unwahrscheinlich näher gekommen ist. Die Hoffnung auf Hilfe ist gross. Von da an fängt er an zu lügen. Und verstrickt sich soweit, bis er nicht mehr aus dem Lügengewirr herauskommt. Doch die Lügen bringen Hoffnung und dann droht alles zusammenzustürzen.
Kein anderer Autor schaffte es so gut wie Jurek Becker, das Thema zweiter Weltkrieg sowohl komisch/lustig als auch ernst und traurig zu vermitteln. Die Geschichte ist also tausend Mal besser als Heather Morris’ Kitschroman “Der Tätowierer von Auschwitz” und erst noch recht von jemandem, der selbst in einem Ghetto gelebt hat. Süffig zu lesen, und doch hat mich das Buch zum Nachdenken gebracht. Grösste Leseempfehlung!