Bei “Der Gesang der Berge” handelt es sich um eine erschütternde Familiensaga über den Schmerz und das grosse Leid, welches die vietnamesische Bevölkerung im 20. Jahrhundert ertragen musste. Eine intensive, bedrückende Geschichte, welche nicht nur Hunger, Krieg und Tod, sondern auch starke Frauen und die Fähigkeit nie die Hoffnung zu verlieren, thematisiert.
Die vietnamesische Autorin Nguyễn Phan Quế Mai widmet den Roman ihrer Familie, deren Geschichte sie erzählt. In zwei Handlungssträngen werden aus der Perspektive des jungen Mädchens Huong und der ihrer Grossmutter Diêu Lan verschiedene Ereignisse geschildert.
Huong wächst in den 1970er Jahren bei ihrer Grossmutter auf, da ihr Vater als Soldat und ihre Mutter als Ärztin in den Vietnamkrieg einberufen wurden. Tagtäglich muss die kleine Familie um ihr Zuhause, ihre Verwandten und um ihr eigenes Leben bangen. Um ihre Enkelin von dem Grauen, das sie umgibt, abzulenken, beginnt Diêu Lan ihre eigene Lebensgeschichte zu schildern. Schon als Mädchen wurde ihr ein hartes Leben als Bettlerin prophezeit. Aufgewachsen in einer betuchten Familie, fehlte es Diêu Lan weder an Liebe noch Wohlstand. Diese Idylle wird durch den Tod ihres Vaters, ermordet durch die französische Besatzungsmacht, zunichte gemacht. Ein paar Jahre später, als Diêu Lan bereits eine eigene Familie mit Mann und fünf Kindern hat, bricht die Landreform über sie herein. Der jungen Frau bleibt nur die Flucht nach Hanoi mit der Hoffnung auf ein besseres Leben…
Es handelt sich dabei um die beeindruckende Lebensgeschichte einer äusserst starken Frau, die nicht zu knapp Mut bewies, so viel durchgemacht hat und trotzdem nie die Hoffnung verlor.
Doch vor allem ist es eine Hommage an die vietnamesische Bevölkerung und deren Durchhaltewillen.
Ein Muss für alle, die gerne etwas über die vietnamesische Geschichte des 20. Jahrhunderts erfahren möchten!