Einleitung
Fantasy mit einem Hauch Märchen ist eine Beschreibung, die meiner Meinung nach sehr gut zu diesem Buch hier passt. Außerdem hatte ich das große Glück, dass dieses Buch genau zum richtigen Zeitpunkt bei mir zuhause eingezogen ist. Es passt mit seiner Art und dem heimeligen Gefühl, welches es ausstrahlt genau zur Weihnachtszeit.
Die Story
Im Buch geht es um Penny, die eine Stelle im Kaufhaus der Träume bekommt. Das Kaufhaus befindet sich in einer Welt, die nur im Schlaf betreten werden kann und verkauft Träume an seine „schlafenden“ Kunden. Wir begleiten Penny, wie sie sich Stück für Stück an ihrem Arbeitsplatz einlebt und ihre Kollegen kennenlernt.
Was mir gefallen hat
Die Geschichte ist in mehreren Episoden aufgebaut, in denen wir uns verschiedene Aspekte des Träumens und der Charaktere innerhalb dieser Welt ansehen. Was mir dabei sehr gut gefallen hat ist, dass sich das Buch am Anfang die Zeit nimmt, um auf das Worldbuilding einzugehen, damit wir verstehen, warum es überhaupt einen Ort wie dieses Kaufhaus gibt. Wie so oft in asiatischen Medien, wird dabei gerne auf Legenden und Philosophie zurückgegriffen. Das ist etwas, was ich tatsächlich sehr zu schätzen weiß.
Manche Episoden waren für mich deutlich stärker als andere. Mein persönlicher Favorit war definitiv der Leitfaden für Verliebte. Gerade die Auflösung der Geschichte war einfach nur zuckersüß und ich hätte mir gewünscht, dass jede Geschichte so wie diese sein könnte. Auch die Geschichte mit dem Déjà-vu fand ich toll, weil ich mich damit identifizieren konnte.
Mir gefällt, dass wir in den einzelnen Episoden mehrere Sichtweisen sehen, um besser aufgezeigt zu bekommen, welche Auswirkungen die Handlungen im Kaufhaus der Träume auf seine Kunden im Wachzustand haben. Diese Idee ist wirklich schön umgesetzt und ich könnte mir vorstellen, dass sowas auch als kurze Serie gut umsetzbar wäre.
Was ich nicht gut fand
Auch wenn am Anfang des Buches Worldbuilding betrieben wird, fehlt es dem Buch an manchen Stellen an Tiefgang. Die Leprechaun-Feen und die Noctilucas sind einfach da. Sie haben zwar einen Sinn und Zweck, hätten aber lebendiger und präsenter gewirkt, wenn man näher auf sie eingegangen wäre – Dasselbe gilt für die Mitarbeiter im Kaufhaus der Träume. Ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren.
Das Buch ist sehr ruhig und entspannt, was den Spannungsbogen betrifft. Hat den Nachteil, dass das Ende sehr abrupt kommt und genau so schnell auch vorbei ist. Ich kann nachvollziehen, dass mit den beiden Epilog-Kapiteln das Gefühl eines langsamen Finales erzeugt werden sollte, aber an dem Punkt ist man einfach noch nicht bereit für das Ende des Buches. Man will mehr über die Welt an sich und mehr Geschichten von Kunden lesen.
Fazit
Das Buch ist zum passendsten Moment bei mir zuhause angekommen und hat mir eine Welt aufgezeigt, die viel Potenzial hat und Stoff für noch viel mehr wunderbare Geschichten bietet. Für die Fülle an Möglichkeiten ist das Buch schlichtweg zu kurz. Es wäre so schön gewesen, wenn es dicker gewesen wäre und noch mehr auf die Welt eingegangen wäre.
Das Kaufhaus der Träume ist ein kurzweiliges und sehr ruhiges Buch mit großartigen Ansätzen, dem es aber leider etwas an Ausarbeitung und Tiefgang fehlt. Wenn uns dieses Buch aber eins lehrt, dann, dass wir uns das, was fehlt in unseren Träumen herbeiholen können.