In Florenz wird Lucrezia de Medici 1560 als wohlbehütete 15jährige mit dem Herzog Alfonso von Ferrara verheiratet. Lucrezia, die feinsinnige, eigenwillige und künstlerisch begabte Frau muss als Ersatz für ihre vor der Hochzeit verstorbene Schwester Maria herhalten. Alfonso scheint ein Traummann zu sein, duldet aber keinen Widerspruch, schon gar keine Eigenständigkeit. Sein grösstes Problem: er muss dringend einen männlichen Nachkommen zeugen, um die Herrschaft zu sichern. Und so zieht sich die Schlinge um Lukrezia immer mehr zu, sie spürt es, erlebt, wie ungehalten und gewalttätig ihr Mann sein kann, sucht einen Ausweg, ist aber bewacht und im Castello eingesperrt. Dann zeigt sich, wozu Alfonso alles fähig ist.
Ein eindrückliches Gesellschaftsbild vom Italien der Herzöge und Fürsten, vom Leben und den Machenschaften am Hof, von Untertänigkeit, Machtbesessenheit der Männer und der Ohnmacht der Frauen. Dazwischen sind immer wieder Menschen, die ihr Herz auf dem rechten Fleck haben, einander zugewandt sind in Respekt und Liebe.
Ein leicht lesbares Buch, das historische Tatsachen gekonnt ausschmückt, und man wünscht sich, die Intrigen, Machtspiele, Erniedrigungen, Gewalt und Grausamkeiten passierten wirklich nur damals in der Vergangenheit.