Connemara - Vom Titel des Buches wurde ich ein wenig in die Irre geführt. Die Handlung spielt nämlich nicht in Irland sondern hauptsächlich in der Französischen Provinz. Hélène ist dieser zwar erfolgreich entkommen, trifft aber trotz ihrem sozialen Aufstieg im beruflichen und privaten Umfeld immer wieder auf Widerstände. Christophe, einst erfolgreicher Eishockey-Spieler, lebt noch immer in Cornécourt und arbeitet in einer Tierhandlung.
Die beiden Hauptpersonen machen einen eher frustrierten Eindruck und zeigen wenig Bereitschaft etwas an ihrer aktuellen Situation zu ändern. So wirken sie eher unsympathisch. Erst auf den letzten Seiten des Buches kommt schliesslich doch noch etwas Bewegung und Veränderung in Hélènes Leben.
Die Praktikantin Lison ist für mich die heimliche Heldin des Buches. Sie steht auf unkonventionelle Art und Weise bedingungslos zu Hélène. Lison erteilt allen, gegen die Hélène mit Fachkompetenz und harter Arbeit nicht ankommt, eine Lektion, verliert aber deswegen ihren Praktikumsplatz.
Die Geschichte liest sich trotz einigen Längen und detailreichen Beschreibungen flüssig. Mit der Sprache des Autors habe ich jedoch nicht nur im Buch, sondern auch im realen Leben etwas Mühe. Aufgrund der Beschreibung «… die Sehnsucht, noch mal von vorne zu beginnen» in der Ausschreibung der Leserunde hätte ich mir gewünscht, dass im Buch der «Neubeginn» ein bisschen mehr zur Sprache kommt.