Ein einschneidendes Trauma trägt die Journalistin Anna Jones immer noch mit sich herum. Drei Jahre zuvor wurde sie mit ihrer besten Freundin Natalie entführt und ihre Freundin wurde dabei getötet. Anna hingegen gelang die Flucht und sie konnte verraten, wo die beiden Frauen gefangen gehalten wurden.
Der Täter Edward Harris konnte entkommen und Annas Angst, dass er irgendwann zurückkehrt, um sie doch noch zu töten, bestätigt sich nun. FBI Agent Nick Coleman versucht sie zu beschützen und dem Täter zuvorzukommen.
Diese Geschichte ist ein gemeinsames Werk eines Autorenduos. Etwas, was man beim Lesen nicht merkt, denn der Schreibstil ist durchwegs harmonisch und die Geschichte logisch aufgebaut.
Es entwickelt sich eine ausgedehnte Katz und Mausjagd, in der FBI Agent Nick Colman, die Profilerin Lynette McKenzie und Zane, ein Freund Annas, der als IT - Experte agiert, versuchen den Mörder zu schnappen. Lange Zeit habe ich gedacht, zu wissen, wer der Täter ist. Doch die Geschichte macht eine überraschende Wendung, die mich eines Besseren belehrt hat. Diese Wende, die erst 20,30 Seiten vor Schluss geschieht, war für mich das Highlight in diesem Buch.
Die Handlung ist sehr lebendig und rasant und es geschieht immer etwas. Allerdings hätte ich mir ab und zu etwas mehr Nebenhandlung gewünscht, um die Geschichte vielfältiger zu machen. Die oben erwähnte Katz und Mausjagd, aber auch die beschriebene Quälerei des Täters ziehen sich über viele Seiten und mit der Zeit empfand ich die als leicht eintönig. So bekommt man zum Beispiel praktisch keine privaten Details der Ermittler mit, sie scheinen das ganze Buch über zu arbeiten.
«Rachejagd - Gequält» ist der Auftakt in eine neue Thriller Trilogie und das Ende lässt Raum für weitere Arbeit für Nick Coleman. Er hat mich als Ermittler überzeugt, auch wenn er, wie oben erklärt, mit ein paar privaten Details vielseitiger gewesen wäre. Er ist sehr clever, charismatisch und insgeheim immer noch verliebt in Anna, die eine verflossene Jugendliebe ist.
Ein Hauch Gefühle schwingt stets in seinem Umgang mit ihr mit, ohne dass es zu grossen Gefühlsausbrüchen kommt. Anna repräsentiert sehr überzeugend die traumatisierte Frau, die nun wieder in die Fänge eines Entführers gerät.
Mein Highlight im Hinblick auf die Figuren war jedoch Profilerin Lynette McKenzie, die ruhig und unaufgeregt berät und eine Stütze für Nick Coleman ist.