Der Auftakt einer Trilogie und gleichzeitig das erste Werk des Autors ist wunderbar gelungen. Spannend geschrieben und mit viel Humor wird eine komplexe Welt mit vielen verschiedenen Völkern eingeführt. Ein kleiner menschlicher Junge wird mitten in einem Sturm von Monstern aufgefunden und wird von der «Herrin des Nordens» in ihrer Festung und später auch in ihrer Familie aufgenommen. Der Norden wird von mächtigen Monstern in Form von Apepi und Lamien (halb Schlange, halb Mensch), Kitsunen (Fuchsartige), Amarog (Wolfsartige), Harpyien, Menschen und vielen verschiedenen anderen Wesen bevölkert. Ein Glossar am Ende des Buches ist gerade zu Beginn sehr hilfreich, da (zumindest mir) nicht alle Arten geläufig waren.
Jedes Volk hat seine eigene Besonderheit, Geschichte, Stärke und Schwäche. Allerdings wächst die Kluft zwischen den Menschen und den nichtmenschlichen Arten, welche sie als Monster bezeichnen, immer mehr und es entstehen vermehrt Konflikte und das gegenseitige Misstrauen ist allgegenwärtig. Um die Völker wieder besser einen zu können, adoptiert die kinderliebende «Herrin des Nordens» den kleinen Menschen und lässt ihn wie ein eigenes Kind aufwachsen und ausbilden.
So wächst er mit den verschiedensten Wesen heran und bringt durch seine etwas naive, oft kreative und sehr herzliche Art besonders seine Familie immer wieder in unerwartete und herausfordernde Situationen. Die jeweiligen Charaktere wachsen einem mit all ihren Stärken und vor allem ihren Schwächen ans Herz und man lacht und leidet mit ihnen mit.
Die «Herrin des Nordens» gerät immer wieder in Erklärungsnot, da ihr menschliches Familienmitglied oft unerwartete Ideen und Lösungswege hat. Traditionen und Vorstellungen, die seit jeher galten, werden von ihm immer wieder durch seine eigene Denkweise, diverse Missgeschicke oder nicht vorhersehbare Aktionen umgeändert oder in Frage gestellt. Auch seine teilweise etwas fragwürdig Art der “Materialbeschaffung”, welche ihm den Ruf eines Diebes und Gauners einbringt, werden von den anderen Völkern mit viel Gelächter verfolgt. Trotzdem sind ihm viele wohlgesinnt und dank ihm arbeiten die verschiedensten Wesen und Völker plötzlich zusammen, was vorher nie denkbar war. Diese Zusammenarbeit ist auch dringend nötig, da nur so ein Überleben gegen einen unbekannten, grausamen und mächtigen Feind möglich sein wird…
Ich freue mich schon auf die weiteren Bände.