• Fantasy & Science Fiction

    Lieblingstipp: Urban Fantasy vom Feinsten

“Every great city has a soul. Some are ancient as myths, and others are as new and destructive as children. New York? She’s got six.” (N. K. Jemisin)

Und diese Seelen manifestieren sich im Buch als menschliche Avatare. Die aus meiner Sicht sehr gelungene Urban Fantasy Novel beginnt damit, dass die Ursprungsseele von New York ins Koma fällt und verschwindet. Um der Stadt nun sinnbildlich wieder ihre natürliche Seele zurück zu geben, werden fünf neue Avatare erweckt, je einer für jedes Stadtviertel, mit der Aufgabe sich gemeinsam auf die Suche der Seele von New York zu machen und herauszufinden, warum sie im Koma liegt.

Ihr kennt das vielleicht, man fährt in eine Stadt und stellt fest, dass sie einen ganz eigenen Rhythmus, oder wie Nora Keita Jemisin schreibt, eine ganz eigene Seele, hat. Manchmal schläft die Stadt nachts, manchmal fährt die U-Bahn durch. Manchmal findet das Stadtleben eher drinnen statt, in anderen sind alle draussen auf der Terrasse. In einigen gibt es ausfallende, stets neue und inspirierende Kultur und Menschen, in anderen reihen sich die immer gleichen Ladenketten und Reihenhäuser aneinander. Einige sind arm, andere eher reich, einige bunt und laut, andere eher zurückhaltend usw. Und gerade in Grossstädten wie New York, hat sogar jedes Quartier unterschiedliche, ganz eigene Seelen. Und genau letztere hat die Autorin für mich in diesem Buch wunderbar in Worte gefasst. Ich bin keine avisierte New York-Kennerin, habe aber nach diesem Buch einen ziemlich guten Eindruck davon, was die Seele von New York und deren Stadtteilen ausmacht und kann mich sogar mit ihnen identifizieren und mit der Geschichte mitfiebern.

Für mich war das Buch deshalb eine wirkliche Lesefreude. Man fühlt sich die ganze Zeit als wäre man selbst Teil von New York. Die Geschichte bleibt zudem bis zum Ende spannend und ist auch auf Englisch gut zu verstehen. Die Charaktere sind allesamt einzigartig, auf ihre Art wunderbar edgy und sind mir schon nach nur kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Besonders gefallen hat mir auch, dass andere Städte-Avatare, wie Hong Kong, oder Sao Paolo den Avataren in New York zur Hilfe kommen. Einzig und allein den Schluss fand ich etwas zu abrupt, aber das liegt wohl daran, dass ich noch gerne viel länger weitergelesen hätte.

Kann ich euch also nur empfehlen!