Bei “Das Neunte Gemälde” handelt es sich um einen abwechslungsreichen, vielschichtigen Krimi, der aktuelle Themen wie die Schweizer Beteiligung am 2. Weltkrieg mittels Raubgut und Waffenproduktion anspricht und daraus einen Fall spinnt, der mehr als ein halbes Jahrhundert umfasst. Die Handlung beginnt 2016 als der Kunstexperte Lennard Lomberg einen Anruf eines Unbekannten namens Gilles Dupret erhält, welcher durch Lomberg die Rückgabe eines lang verschollenen kubistischen Gemäldes durchführen möchte. Dieses Gemälde soll sich unrechtmässig im Besitz einer französischen Stiftung befinden. Bevor sich Lomberg dieser mysteriösen Angelegenheit jedoch widmen kann, wird Dupret tot aufgefunden. Der Kunstexperte wird immer tiefer in das Geschehen hineingezogen und erfährt mehr über die Vergangenheit dieses Bildes und auch seines Vaters. Der Kriminalroman kapituliert einen in das Europa des 20. Jahrhunderts, wobei der Autor die Jahre 1943, 1966 und 2016 elegant und schlüssig miteinander verwebt. Andreas Storm widmet sich unter anderem auch Themen wie die Restitution von Raubkunst, die Besatzung Frankreichs während des 2. Weltkriegs und das Leben mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, was die Geschichte sehr bereichert. Der Grund wieso dieser extrem spannende Kunstkrimi nicht 5 Sterne erhält, ist, dass Lennard Lomberg zuweilen ein äusserst unsympathisches Verhalten gegenüber Frauen an den Tag legt. Ausserdem machte für mich das abgehobene Leben der reichen Anwälte, Kunsthändler etc. mit ihren unzähligen Autos, Markenkleidern und Weine einen überheblichen Eindruck. Ansonsten ist es ein Buch, welches ich nur zu gerne weiterempfehlen möchte.