Shipstead erzählt die Geschichte der Flugpionierin Marian Graves, die von Kindesbeinen an träumt, eines Tages Pilotin zu werden. Ausführlich wird die Geschichte von Marians Kindheit und Jugend erzählt. Für mich waren diese Teile zu langatmig, denn ich hatte aufgrund des Klappentextes die Erwartung, dass der grosse Flug von Marian im Zentrum der Geschichte steht. Leider nimmt dieser Part der Geschichte nur einen vergleichsweise kleinen Teil ein. Parallel zur Geschichte von Marian gibt es kurze Einschübe über die Geschichte einer Schauspielerin, welche die Hauptrolle in einer Verfilmung des Lebens von Marian Graves spielen soll.
Die wunderschöne Sprache und der flüssige Schreibstil lässt einem nur so durch die 800 Seiten fliegen. Allerdings sind viele Passagen im Buch sehr düster und mit vielen Gewaltszenen gespickt. Es ist nicht immer einfach den Überblick über die vielen Personen zu behalten. Viele - für mich zu viele - schwere Themen werden in diesem Buch angeschnitten. Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen, Kriminalität, Abhängigkeiten, Gewalt in der Ehe, Abtreibung, Alkoholismus, Homosexualität, Krieg etc.
Spannend finde ich die Einschübe zur Fluggeschichte und zum 2. Weltkrieg, die mir bis anhin einige noch unbekannte Aspekte vermittelt haben.
Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Ich bin überwältigt von den vielen Personen und Themen und finde erst geben Ende wirklich einen Zugang zur Geschichte. Keine der Personen ist mir ans Herz gewachsen oder bleibt mir in Erinnerung. Die Auflösung ist unerwartet, tragisch und traurig zugleich. So dass für mich das Düstere auch am Schluss überwiegt. Das Buch kann mich nicht ganz überzeugen!