Das Buch handelt von den Erlebnissen des Butlers Mr. Stevens, die er während seiner vielen Dienstjahre in einem englischen Herrenhaus erlebt hat. Es spielt einerseits in der “Gegenwart” (50er Jahre), nämlich während Mr. Stevens auf seiner ersten kleinen Reise überhaupt befindet, um eine ehemalige Arbeitskollegin und alte Freundin zu besuchen. Während dieser Reise erinnert er sich an Ereignisse der Vergangenheit (ca. 30er Jahre und NS Zeit), von welchen er berichtet.
Geschrieben ist es aus der Sicht des Butlers und auch in dessen typisch versnobten Ausdrucksweise. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig zu lesen, aber dennoch unterhaltsam geschrieben. Natürlich hätte man gewisse Passagen kürzen können, aber dann wäre es nicht mehr der unverkennbare englische Stil. Themen werden angesprochen, aber nur selten aufgeklärt. In der Regel bleibt es dem Leser überlassen, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Einen Punkt ziehe ich ab, weil es als “bittersüsse Liebesgeschichte zweier Bediensteter” angepriesen wird, dies sich aber nur nebensächlich darstellt. Interessanter fand ich den die Überlegungen in Bezug auf seine Loyalität gegenüber seinem ehemaligen Dienstherren und die Frage, was er im Leben erreicht hat, was er hätte ändern können und was vom Tage übrig blieb…