Ein Klassiker der LGBTQ-Literatur. Das Buch erschien in den 50ern, wurde von einem Schwarzen Mann geschrieben, handelt aber ausschliesslich von weissen Protagonist:innen und beinhaltet vor allem Themen wie Homosexualität und Selbstfindung. Ein Autor, der seiner Zeit definitiv voraus war und nicht davor zurückscheute, damalige Grenzen zu überschreiten.
Die Geschichte ist sehr intensiv und kaum je glücklich. Die Gefühle, Zweifel, Hoffnungen und Ängste – die Komplexität, die die Menschen ausmacht und teilweise quält – wird auf extrem nachvollziehbare Art und Weise beschrieben und das in wunderschönen Sätzen mit einer gewaltigen, bildlichen Sprache. Die Geschichte zeigt den düsteren Verlauf des Lebens, wenn man mit anderen und mit sich selbst nicht ehrlich ist oder sein kann.
Mir ist durchaus bewusst, dass es in diesem Buch nicht um Frauen geht, und doch muss ich es erwähnen: Einige Aussagen im Text sind ziemlich frauenfeindlich und diesen Aussagen wird von keiner anderen Figur etwas entgegengesetzt. Auch die gescheiterte Emanzipazionsgeschichte empfand ich als eher überflüssig und schade. Ebenso wie die Verachtung für Dragqueens, die anfangs des Buchs ohne sichtlichen Nutzen für die Geschichte platziert wird.
Ein starkes und wichtiges Werk, das aber heute vermutlich nicht mehr ganz genau so gedruckt werden könnte.