Um es vorweg zu nehmen: schreiben kann Romagnolo! Unter ihrer Feder werden Menschen, Landschaften und Geschichte gleichermassen konturiert und plastisch… - leider schien mir, dass dabei der Faden verloren ging:
das, was als Zentrum der Geschichte im Klappentext behandelt wird, wird an sich nur marginal Thema - mehr Gewicht haben sowohl die daran beteiligten Personen als auch das Zeitgeschehen - und das in VOLLEM Unfang: Wer eine ‘italienische Bildungslücke’ in Sachen Sozialgeschichte, 1. Weltkrieg, Aufstieg der Faschisten, 2. Weltkrieg, Partisanenkämpfe, etc. hat, kommt voll auf seine Rechnung!
Im Zentrum steht Giulia Masca, der die beste Freundin den Verlobten ausspannte. Erstere kommt kurz nach Ende des 2. WK aus Amerika, wohin sie mehr geflohen, denn ausgewandert ist… zurück - und sucht nach ihren Wurzeln, nach ihrer Freundin.
In unvermittelten Wechseln wird das Leben zwischen Auswanderung und Rückkeht von Giulia erzählt UND jenes der Zurückgebliebenen - jener, die sie verlassen hat und jener, die neu dazu stossen und/oder geboren werden.
Der gebotene und tw. ergänzte Stammbaum zwischen den drei Teilen gibt eine gewisse Orientierung - die man im Auge behalten muss, um sich nicht gänzlich in der Fülle der Episoden - und vor allem der Zeitebenen zu verlieren.
Meine Bilanz ist ‘durchzogen’ - für mich war vieles ‘to much’ - und hätte mitunter ein eigenes Buch hergegeben - und wie gesagt, das Finale ist abrupt - ebenso wie die Wechsel in der Geschichte… Nicht verlorene Lesezeit, da ich viel Interessantes lernen konnte - aber ohne Leserunde hätte ich wohl nicht durchgehalten… Eine eigentliche Empfehlung ist es - trotz 4 📗 Bücher nicht… - der Stil ist top - und der Inhalt für den, den er passt ebenfalls gut.