Schlick baut auf Viktor Frankl’s Logotherapie auf, die davon ausgeht, das es in jedem Menschen einen unverletzbaren Kern gibt, dass der ‘Geist’ nicht krank, defekt - oder was auch immer - sein kann. Das ist ein Hoffnungsschimmer und eine Ermutigung für alle, die in ihrem Leben nicht nur ins Schleudern geraten, sondern durch traumatische Erfahrungen geprägt wurden.
Insgesamt acht Aspekte, oder vielleicht besser ‘Charaktereigenschaften’, ‘Wesenszüge’ dieses Geistes führt Schlink an. Bereichert und ausgeleuchtet durch praktische (personale) Beispiele, abgerundet mit einer kompakten Zusammenfassung seiner These und Tipps für die Praxis.
Es ist nicht einfach ein Ratgeber, der es besser weiss, kein ‘Lebens-Rezept-Buch’ im Sinne von ‘man nehme, dann wird alles gut…’ - die Tipps laden zum Experimentieren und Erspüren ein, wollen wecken und erfahrbar machen, was schon immer in einem angelegt ist.
Schlink selber ist Initiant, Begründer und Leiter des SinnZentrumSalzburg und schöpft aus einer reichen Erfahrung, die er in diesem Buch verdichtet. - Er lässt auch immer wieder durchblicken, dass auch er ‘vom Leben gebeutelt’ wurde - also kein ‘keep-smiling-Mentor’!
Im ersten Durchgang habe ich den Band zügig gelesen, quasi für eine erste ‘Kontakt-Aufnahme’, ein zweites Lesen ist sinnvoll, um das Neue, Unerwartete näher und tiefer an sich heran - oder vielmehr aus sich heraus zu lassen!
Es ist nie zu spät aufzubrechen - und immer zu früh aufzugeben (S.124)