Die Geschichte handelt von Lucie Manette, die zu Beginn ihren Vater, in einem pariser Viertel, wiederfindet. Auf der Rückreise nach Hause (London) lernen Sie einen Jungen Mann namens Charles Darnay kennen und Lucie verliebt sich. Auch Charles verliebt sich und heiratet sie. Alles ist Perfekt.
Bis die französische Revolution alles auf den Kopf stellt.
Beim ersten Versuch dieses Buch zu lesen, habe ich noch im ersten Kapitel aufgegeben. Das alte Deutsch mit den langen und komplizierten Sätzen war mir zu anstrengend. Etwa ein halbes Jahr und sechs Jane Austen-Bücher später war ich der Meinung ich hätte mich etwas besser an die Sprache gewöhnt. Also habe ich es nochmals gewagt und wurde dafür belohnt.
Die Geschichte ist meiner Meinung nach sehr faszinierend geschrieben. Mal aus der Sichtweise von Lucie, mal aus der ihres Vaters (Dr. Manette) oder deren guten Freundes (Mr. Lorry). Oft ändert der Fokus auf neue Charaktere die man noch nicht kennt, aber mit der Zeit kommen immer wieder Lucie und co. vor. So erlebt man ihre Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven.
Die Charaktere haben mir alle sehr gefallen. Alle - oder zumindest die meisten davon - sind tiefgründig und haben ihre eigene Geschichte zu erzählen. Mit Abstand am besten Gefallen hat mir allerdings Sidney Carton. Am Anfang habe ich von ihm gleich viel gehalten, wie alle anderen Menschen in dieser Geschichte. Er war ein Lügner und ein Trunkenbold, nicht vertrauenswürdig und emotionslos. Seine Mitmenschen sehen in ihm genau, was er sie sehen lässt. Je länger man aber liest, desto besser gelingt es einem Ihn zu verstehen. Und ihn zu mögen.
Charles Dickens hat es sehr gut geschafft aufzuzeichnen, was mit der Bevölkerung zur Zeit der Französischen Revolution passiert ist und in welchem emotionalen Zustand die Mehrheit waren. Zwischendurch ist das Buch etwas brutal, aber als besonders schlimm habe ich es nicht empfunden. Ebenfalls ist es ab und zu etwas langatmig und man braucht Geduld beim lesen, aber grundsätzlich würde ich jedem empfehlen, einen Versuch zu wagen.