“Die einen sagen, ein Heer von Reitern, die anderen, eines von Fusssoldaten, wieder andere, eines von Schiffen sei auf der schwarzen Erde das Schönste - ich aber sage: das, was auch immer ein jeder liebhat.”
“Mutabor” ist wie ein Gedicht, ein Lied, ein düsteres Märchen - und doch nichts von alledem.
Die Handlung gleicht einem zart gewobenen Netz aus eng miteinander verbundenen Schicksalen und Geschehnissen, birgt aber so manches Geheimnis. Wird man im einen Moment noch überraschend direkt mit einem Thema konfrontiert, ist auf der nächsten Seite bereits alles wieder in Schatten gehüllt und man schwebt für eine Weile im Ungewissen.
Besonders raffiniert sind die regelmässig erwähnten Bierdeckel mit den von griechischen Mythen beeinflussten Textausschnitten, welche Evros, ein ursprünglich aus Griechenland stammenden Gastwirt, verfasst hat und die erst gegen Ende des Buches langsam einen Sinn zu ergeben scheinen.
Insgesamt ein sehr kurzweiliges und irgendwie faszinierendes Leseerlebnis.