Edith und Andrea begegnen sich auf einer Überfahrt, auf der er als Kapitän agiert und sie gerade auf dem Weg in die Ferien ist. Sie finden zusammen und kurz darauf trennen sich ihre Wege wieder, doch sie scheinen verbunden wie durch ein unsichtbares Band – es entwickelt sich eine tiefe und innige Liebe zwischen den beiden.
Ich hatte keine hohen Erwartungen an dieses Buch, weil es auch eher dünn ist. Aber diese Geschichte hat sich als etwas völlig Unerwartetes entpuppt. Die Geschichte wird aus Andreas Sicht erzählt. Es wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, spannt einen auf die Folter, da man unbedingt herausfinden möchte, was dazwischen passiert ist.
Der Schreibstil ist wunderschön poetisch, beinhaltet viele Metaphern, die ich so noch nie gelesen habe und die Bilder in meinen Gedanken hervorrufen. Ich kam sehr schnell und flüssig durch die Seiten. Manchmal wird meiner Meinung nach etwas viel erklärt, aber da alles recht zügig passiert, verweilt man nie lange an einer Stelle, sondern befindet sich in einem ständigen Fluss der Geschichte, die einen einfach mitzieht.
Es herrschte somit immer eine gewisse Spannung, aber nicht immer so, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste jetzt unbedingt weiterlesen. Ich konnte das Buch auch mal zur Seite legen, weil dieses bedächtige und vorsichtige Tempo einfach gut zur Geschichte passt: Diese leichte, andauernde Spannung im Hintergrund – mit dem Wissen, dass sich etwas anbahnt. Und wie die Erzählung aufgebaut war, passte auch gut zu Andreas Person, der sehr detailorientiert ist und immer sicher geht, alles richtig wiederzugeben.
Mir gefiel sehr gut an diesem Buch, dass Tiefgründigkeit ungezwungen Platz hatte. Es war nicht so, dass die Gespräche zwischen Edith und Andrea künstlich in eine philosophische Richtung gelenkt wurden, sondern die Charaktere waren nun mal gern in ihren Köpfen sind und gerne nachdenken, was für die Authentizität und Komplexität dieser spricht.
Die Geschichte ist in sich rund und wunderschön. Sie hinterlässt eine leichte Schwere in einem.