Zu ihrem zehnten Geburtstag macht Doris’ Vater ihr ein ganz besonderes Geschenk. Ein rotes Adressbuch, in das sie alle Menschen eintragen kann, die ihr etwas bedeuten. Am Ende ihrer Tage hält nun Doris dieses Adressbuch in der Hand und erinnert sich an alle Begegnungen ihres bewegten Lebens und an den Weg, den sie beschritten hatte. Ein Leben mit viel Qualen, aber auch Liebe.
Mich hat die Erzählung ins Herz getroffen. Besonders die 96-jährige Doris, die in ihren letzten Atemzügen sich an die Chancen, die sie hatte oder nicht ergrifft, zurück besann. Auch ihre Einsamkeit im Alter macht einen nachdenklich. Die Botschaft «Hör dem Alter zu» finde ich so wichtig, dabei geht sie leider oft im Alltag unter. Ein alter Mensch ist ein Mensch mit einem Leben voll Lebenserfahrungen und soll nicht einfach aufs Abstellgleis abgestellt werden, um zu sterben.
Das Vergangenheit von Doris erscheint im Gegenzug zeitweise etwas übertragisch, aber das ist für mich ein kleiner Kritikpunkt, der für mich ignoriert werden kann.
Mein Fazit: Eine Geschichte einer sterbenden Frau, die mit ihrem Leben abschliesst. Sehr feinfühlig geschrieben und sie berührt einfach das Herz. 5 Sterne.