Simon Scarrow kann nicht nur Antike, sondern auch 2. Weltkrieg - “Blackout” (oder eben “Verdunkelung”) ist der Beweis dafür. Sein erster historischer Thriller überzeugt nicht nur durch den hervorragenden Schreibstil, unerwartete Wendungen und die nie abklingende Spannung, sondern vor allem auch durch akribische Recherche im Hintergrund und ein paar wirklich interessante Charaktere, von denen man sich am Schluss der Ermittlungen gar nicht mehr verabschieden möchte. Die politischen Ereignisse und generell das Leben im düsteren Berlin 1939, kurz nach Kriegsausbruch, werden so lebendig wiedergegeben, dass sie fast schon zu real wirken, um “nur” zwischen zwei Buchdeckeln gefangen zu sein. Nebenbei zeigt einem die Handlung auch auf, welch grosse Rivalität damals zwischen Kripo, Gestapo und Abwehr geherrscht hat. Nur gut, dass der Protagonist Horst Schenke ein Mann ist, der sich mit Herzblut um seine Aufgabe als Kriminalinspektor kümmert und die Wahrheit um jeden Preis ans Licht bringen möchte, ohne sich von der schaurigen Politik des Nazi-Regimes beeinflussen zu lassen.
Obwohl ich mich sonst vom Krimi/Thriller-Genre fernhalte und der 2.WK selbst ja eigentlich schon ein düsterer Thriller war, hat mich dieser gelungene erste Band wirklich gepackt. Tipp: Wenn möglich im Original lesen!
Authentisch, nervenaufreibend, fesselnd.