Nun bin ich lesend mit Niels Holgersen gar nicht warm geworden - eine ziemlich zähflüssig Angelegenheit!
Ein kunterbuntes Patchwork von Schreibstilen und Episoden - irgendwie fehlte mir die Geschlossenheit im Stil und in der Anlage:
- Das ‘Strickmuster’ war denkbar einfach und (penetrant pädagogisch) allgegenwärtig - das Böse wird bestraft, Schlechtigkeit fällt auf einen selbst zurück.
- Ellen/Seiten lange üppig schwärmerische Naturschilderungen
- viele nordische Mythen, Sagen und Legenden werden erzählt - zum Teil weit ausgeholt - um sie an gegebener Stelle mit Niels Holgersen zu verknüpfen, mitunter von der Thematik ebenfalls doppelt (untergegangene Stadt und Karl, der ‘ewige’ Gärtner), selbst der Rattenfänger von Hameln erlebt in Schweden ein Revival
- Manche Episoden sind voller ’Loop’s’ - der gleiche Streich (ob von Fuchs, Gans oder Niels) wird gleich mehrfach, mitunter mit fast gleichem Wortlaut wiederholt, die Gänse sagen zumeist alles zweimal
- hin und wieder Anleihen an biblische Erzählungen
Den zweiten Teil werde ich mir wohl kaum zu Gemüte führen…
(Doch sei es zur Ehrrettung der grossen schwedischen Literatin und ersten weiblichen Nobelpreisträgerin angefügt: als Filmvorlage hat es durchaus Potential, weil man sich dort auf die Handlung konzentrieren kann und viele (allzu) ausführliche (Landschafts)Schilderungen hinfällig werden.)