Von Beginn an fühlt man sich in südländisches Gefilde versetzt, meint Meeresluft zu atmen und fröhliches italienisches Stimmengewirr aus den Gassen zu hören. Auch der ermittelnde Kommissar Enrico Rizzi scheint ein typischer Caprese zu sein und den gängigen Klischees zu entsprechen. Mit Antonia Cirillo, seiner aus dem Norden zwangsversetzten Kollegin, bildet er notgedrungen ein Team, das gegensätzlicher nicht sein könnte – und sich gleichzeitig besser ergänzt, als sie denken.
Der dritte Band von Luca Ventura lässt sich flüssig lesen und macht auch Freude, wenn man die vorhergehenden Bände nicht kennt. Der Schreibstil ist klar und undramatisch, der Spannungsbogen wird über die ganze Geschichte aufrecht gehalten. Und die Geschichte nimmt ein überraschendes Ende. Die relativ kurzen Kapitel eignen sich bestens fürs Lesen zwischendurch.
Allem in allem ist «In einer stillen Bucht» eine ideale Ferienlektüre oder ein Buch für unterwegs, das für Zerstreuung sorgt, ohne zu viel vom Lesenden abzuverlangen.