Einer der besten ersten Sätze ever: “Wir dürfen keinen Fehler machen, wollte ich zu ihm sagen, doch als ich ihn ansah, ließ ich es.” Wenn ein Roman SO beginnt - mich hats sofort rein gezogen, obschon Nossack kein Autor ist, der Schling-herunter-Bücher schreibt.
Die Liebesgeschichte hier ist denn auch nicht sehr süss, sondern mit vielen bitteren Pillen gespickt. Eine Frau (reiche Gattin) verlässt ihren Mann, der Geliebte begegnet ihr allerdings mit kaum weniger Aufmerksamkeit als der Ehemann. Ihr Versuch, aus den Konventionen auszubrechen ist also gescheitert, und das, was sie als ihren Ausweg (den Ausweg einer Frau in den 50er Jahren, wohlgemerkt, da hätte man ja schon noch auf andere Ideen kommen können) ist bitter. Das ist der bekannteste Roman des unterdessen fast vollkommen in Vergessenheit geratenen, grossartigen Hans Erich Nossack.