Sandra ist mit Max verheiratet. Seit jenem Abend nach einem Dorffest, als er sie geschwängert hatte, obwohl sie “Nein” gesagt hatte, gelten sie als Paar. Der Dorfpolizist wollte keine Unruhe im Dorf. Sie verzichtete auf eine Anzeige. Ihre Eltern wollten kein uneheliches Grosskind, und Max war ein guter Fang. Dass er heute mit Natacha, der Prostituierten von der Rosenegg, draussen vor dem Dorf, die er regelmäßig aufsucht, davon träumt, in den Süden abzuhauen., und doch bleibt, weil er halt in dieses Dorf gehört. Solcherart sind die Geschichten, die Rebekka Salm in ihrem “Dorfroman” erzählt. All das, was in einem ländlichen Kaff im Baselbiet existiert, aber nicht “sein” darf, nennt sie beim Namen. Das ist filigran in einen Erzählteppich eingewoben, der den ganzen Dorfkosmos umfasst. Mit viel Gefühl für das Menschliche begleiten wir die Dorfschicksale und die Menschen dahinter. Es gelingt der Autorin all die Sehnsüchte und all das Mitwissen, das keiner so ausspricht, leicht und süffig zu erzählen, in einer entwaffnend authentischen Manier, nah an den dörflichen Realitäten mit einem Gespür für Menschen, typisch schweizerische Menschen. Ein Buch, das mich absolut begeistert hat.