Redemption’s Light, Band 1: Toronto, 1941. Olivia Rosetti kommt nach einer anderthalbjährigen Haftstrafe aus dem Frauengefängnis Mercer Reformatory for Women. Physisch und psychisch am Ende wird sie von Ruth Bennington aufgenommen. Sie finden heraus, dass sie ein besonderes schmerzhaftes Ereignis in der Vergangenheit teilen und beschliessen, in Ruths Stadthaus ein Heim für Frauen in Not zu eröffnen. Der Immobilienmakler Darius Reed will dies jedoch verhindern, da sein Chef unbedingt jenes Grundstück haben will…
Erster Eindruck: Das Cover mit Frau und Kind, die sich liebevoll anschauen, gefällt mir.
Nachdem Olivia 1939 wegen „Unsittlichkeit“ verhaftet und verurteilt wurde, wird sie 1941 nach achtzehn Monaten Gefängnis wieder entlassen. Zurück nach Hause zu den Eltern kann sie nicht – was nun? Olivia wird krank von Ruth in der Kirche aufgefunden und bei ihr zu Hause wieder aufgepäppelt. Beide Frauen waren in der Kirche, um dort Hilfe zu finden: Olivia wollte den Pastor wegen einer Unterkunft anfragen und Ruth – des Lebens überdrüssig – hat wie üblich gebetet, dass Gott sie heimrufen möge. Olivia, die vom Alter her ihre Enkelin sein könnte, gibt ihr neuen Sinn. Wie im Klappentext bereits erwähnt, gründen die beiden ein Mütterheim. Dies kommt nicht bei allen in der Umgebung gut an. Der Chef von Darius versucht schon seit langem, das Grundstück von Ruth zu erwerben und hat nun seinen Mitarbeiter darauf angesetzt. Darius ist verwitwet und hat eine kleine Tochter – er will ihr ein besseres Leben bieten und muss daher den Auftrag seines Chefs erfolgreich ausführen…
„Das ist das wahre Leben. Und du selbst hast die Wahl: Du kannst dich entweder auf ewig vor der Liebe verstecken und ein leeres, unerfülltes Leben führen. Oder du nimmst das Leben mit offenen Armen an und hältst daran fest.“ (Ruth)
Die Geschichte ist Fiktion, doch das Mercer Reformatory for Women existierte tatsächlich. Es wurde 1872 eröffnet und schloss 1969 seine Pforten. Aufgrund des „Female Refuges Act“ wurden 1896 – 1964 junge Frauen verurteilt und landeten im Mercer Reformatory. Im Internet gibt es dazu etliche Berichte, so z.B. auch von Velma Demerson, die hierzu ein Buch geschrieben hat.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, ging für mich jedoch nicht in die Tiefe, die ich erwartet hätte – dafür waren es zu wenig Seiten. Am meisten berührt haben mich ein Gespräch von Darius und seinem Vater am Küchentisch sowie die vierjährige Sofia, als sie Olivia ihre Zeichnung erklärt. Von mir gibt es für diesen Reihenauftakt 3 Sterne.