Erinnerst du dich noch an deine Jugendzeit? Wie es sich anfühlt, wenn das Leben ein einziges Abenteuer ist? Wie du dir gleichzeitg wünschst, dass die zweimonatigen Sommerferien zwar ewig dauern sollen, aber die Zeit schneller vergehen soll, damit du endlich erwachsen bist? Daran, wie du in deinen Gedanken die mutigsten Dinge tust und in Realität alles ganz anders ist?
Christian Huber entführt einen genau dorthin. Ein kurzer Ausflug in die Jugendzeit, und zwar mit all ihren Gegensätzen, dem Sprunghaften, der Begeisterung, dem sich-selbst-Ausprobieren-und-Finden, der eigenen Verletzlichkeit und dem Gefühl, unbesiegbar zu sein. Der erste Abschnitt im 1. Teil und der letzte Teil des Buches bilden dabei den Rahmen des Heute. Die restlichen 368 Seiten spielen sich an einem einzigen Tag ab. Langweilig wird es aber keinesfalls, im Gegenteil. Denn die für meinen Geschmack teils überzeichneten Actionsequenzen lenken eher von der Zartheit und dem Spielerischen dieser leichten Lektüre ab.
Aber zurück zu dem einen Tag: Es geht dabei um den letzten Augusttag in den Sommerferien. Ein Tag im Leben von Pascal alias Krüger. Dieser eine Tag verändert vieles für Krüger. Vielleicht sogar alles. Den Schwimmen verlernt man wirklich nicht. Was damit gemeint ist, offenbart Christian Huber erst im 4. sowie im letzten Teil des Romans. Getragen von der einfachen, direkten und zur Jugendzeit 1999 passenden Sprache fällt es jedoch sehr leicht, bis dahin zu warten und so Krügers Geschichte als Ganzes betrachten zu können. Elemente wie die Geschichten aus Krügers Notizbuch, die greifbaren und trotzdem spannenden Figuren, die Parallelen zur eigenen Jugend und die passenden 90er Songs machen dieses Buch aus.
Sie können nur leider die erwähnten Actionfilmszenen und den dadurch fehlenden Raum für etwas mehr Tiefgang nicht ganz wettmachen. Trotzdem: Es ist eine angenehme Lektüre, vielleicht für einen Ferientag? Wie wäre es mit dem 31. August?