Tom Babylon von der Mordkommission 11 in Berlin erwacht in einem Krankenhaus in London. Er weiß weder wie er verletzt wurde noch seit wann und weshalb er in London ist. Erst als er in seinen Sachen ein Foto findet, kehrt die Erinnerung langsam zurück und er erinnert sich vage an den Grund für seine Reise. In einer Blechbüchse im Keller seines Elternhauses hat Tom ein Foto gefunden, das seine verschwundene Schwester Viola als erwachsene Frau zeigt. Sicher seine Schwester nun endlich zu finden, reiste er von Berlin nach London.
„Violas Versteck“ ist der vierte und letzte Teil der Serie rund um Tom Babylon und der Suche nach seiner Schwester Viola. Nach “Die Hornisse”, “Zimmer 19” und “ Schlüssel 17” jetzt also leider der letzte Band.
Vi verschwand als 10-Jährige und seit 23 Jahren sucht Tom nach seiner kleinen Schwester. Die Suche geht über alle vier Teile der Reihe. Was ziemlich langatmig tönt, ist nicht so. Denn für Tom gibt es sehr viele brisante Momente zu überstehen, Leute zu entlarven, die es nicht gut meinen und immer wieder steht er nah am Tod. Meiner Meinung sollte man unbedingt die ersten drei Teile gelesen haben, denn sonst könnte das Verständnis fehlen, da die Handlung weiterläuft.
Was mich im dritten Teil gestört hat, ist hier in diesem Buch weniger ausgeprägt. Tom führt zwar immer noch Selbstgespräche mit seiner kleinen Schwester, doch diese sind weniger ausschlaggebend für Ermittlungserfolge. Sondern stehen als das, was sie sind: Selbstgespräche.
Eine nahe Vertraute Toms, die Polizeipsychologin Sita Johanns, wird in der geschlossenen Psychiatrie „ Festung Tauenstein“ für Strafgefangene eingewiesen. Diese kursiv geschriebenen Kapitel empfand ich als sehr gruselig und beklemmend. Atmosphärisch und unterschwellig aggressiv ist die Stimmung dort in dieser geschlossenen Haftanstalt beschrieben. Sita muss regelrecht über Leichen gehen und viele brenzlige Szenen haben mich atemlos lesen lassen.
Dazu kommt, dass sie in der Klinik alte Bekannte aus vorderen Bänden wieder trifft und die meinen es nicht unbedingt gut mit ihr.
Einige Details darf man hier nicht zu sehr hinterfragen. Wie zum Beispiel die Tatsache, woher ein Patient ein Mobiltelefon von spezieller Größe hat? Das in einer penibel überwachten Spezialklinik für gefährliche Strafgefangene.
Viele Zeitsprünge, Kapitel kreuz und quer und weit entfernt von einer chronologischen Abfolge, sind eine Herausforderung und bedingen sehr konzentriertes Lesen.
Die über 600 Seiten sind wie im Flug vergangen und ich hatte das Buch in 3 Tagen gelesen. Der Grund dafür ist, dass der Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch ist und Cliffhanger bei Kapitelende oft animieren schnellstens weiterzulesen.