Als Thriller Liebhaberin, da muss ich ehrlich sein, hat mich das Buch nicht gerade umgehauen. Die Ausgangssituation - ein Chalet welches plötzlich von der Aussenwelt abgeschnitten wird und in dem einer nach dem anderen auf mysteriöse Weise umgebracht wird - war gut. Die Charaktere und der ganze Plot waren dafür jedoch umso plumper. Sehr stark wurde mit kontrastreichen und stereotypischen Figuren gespielt: die unscheinbare, introvertierte junge Frau und der stolze, selbstbewusste Mann sind nur zwei der unzähligen Beispiele.
Ich vergebe dem Buch dennoch vier Sterne, da die Spannung, die gegen Ende aufkommt, (fast) alles wieder gut macht. Den letzten Teil habe ich ohne auch nur eine kleine Pause einzulegen fertiggelesen. Ausserdem lässt sich das Buch extrem schnell und flüssig lesen. Die sehr einfache Sprache, was sehr gut an der Übersetzung liegen könnte, hat mich zu Beginn sehr gestört. Man gewöhnt sich aber daran. Auch die beiden Erzählperspektiven (Perspektive zweier Figuren) empfinde ich als recht gelungen und haben dem Leser ermöglicht, die Geschichte jeweils aus zwei unterschiedlichen Augen mitzuerleben. Auch den “Snoopstatus” einer Person, der jeweils zu Beginn jedes neuen Kapitels angegeben wird, wurde gut eingesetzt. Wenn auch der Sinn erst etwas spät ersichtlich wurde.
Ich empfehle das Buch jedem, der einen kurzen, knackigen und oberflächlichen, aber dennoch packenden Thriller für zwischendurch sucht.