Kevin hat 7 Mitschüler:innen, eine Lehrerin und eine Kafeteriamitarbeiterin in der Turnhalle der Highschool getötet. Damit reiht sich der Teenager in die Reihe der amerikanischen “School-Shooters” ein, bei denen man sich immer wieder schockiert fragt, wie es soweit kommen konnte. Dieser Frage geht dieses Buch nach. Aus der Perspektive von Kevins Mutter wird die Geschichte einer verstörten Kindheit und einer gestörten Beziehung erläutert.
Zusammengefasst kann ich eigentlich nur eines zu dieser Geschichte sagen: Wow! Sprachlich auf einem unglaublich hohen Niveau schafft es die Autorin, ein psychologisch ausgeklügeltes Netz verschiedener Persönlichkeiten zu spinnen. Sie kreiert Figuren aus dem Leben: keine Helden, keine Sympathieträger, keine Opfer - einfach nur menschlich. Diese literarisch-psychologische Glanzleistung lässt einem sehr nahe an die Charaktere heran und hält die Spannung konstant auf einem hohen Niveau.
Das Buch ist definitiv kein Easy-Reading - weder inhaltlich noch sprachlich. Es ist bedrückend, erschreckend und teilweise traurig. Dennoch kann ich es nur weiterempfehlen.