Heather Evans fährt nach dem Tod ihrer Mutter Colleen nach Balesford in der Nähe von England. In dem Dorf ist sie aufgewachsen und beginnt nun ihr Elternhaus zu räumen. Als sie auf dem Dachboden eine Schachtel entdeckt, ist sie entsetzt. Ihre Mutter hatte Briefkontakt mit dem Serienmörder, der „der rote Wolf“ genannt wurde. Da dieser seit Jahren im Gefängnis sitzt, kann nur ein Nachahmungstäter für den neusten Leichenfund verantwortlich sein.
Der Einstieg in die Geschichte versprach eine fesselnde und spannende Angelegenheit. Doch die Spannung ist nach 20 Seiten schon verpufft. Was dann kommt, ist eine in die Länge gezogene Szene eines Kondolenzbesuches, natürlich mit dem obligatorischen Bringen einer Auflaufform. Und um die Langeweile komplett zu machen, gleich danach die Beschreibung einer Figur beim Kastaniensammeln. Zum Glück gibt’s gleich da eine Leiche.
Damit komme ich zu meinem größten Problem mit dieser Geschichte: Den Schreibstil! Sehr nüchtern, sachlich und teilweise holperig hangelt sich die Autorin von Szene zu Szene, von Perspektive zu Perspektive.
Ich bin einfach nicht mit dem Schreibstil zurechtgekommen! Oft habe ich gestaunt, wie emotionslos man einen Ueberfall auf eine junge Frau schildern kann. Wenigstens war die Atmosphäre in Heathers Elternhaus am Waldrand einigermaßen gruselig beschrieben. Dunkle Schatten, auffällige Gerüche und immer wieder mal komischer Lärm haben doch noch für Gänsehaut gesorgt.
Trotzdem habe ich nie mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen. Denn zwei Fragen haben mich durchhalten lassen. Nein haben mich sogar durch das Buch getrieben. Erstens wollte ich wissen, in was für einer Beziehung Heathers verstorbene Mutter und der inhaftierte Serientäter waren. Zweitens war ich neugierig, wer der Nachahmungstäter ist, der nach dem gleichen Muster wie der rote Wolf nun erneut Frauen ermordet.
Die Auflösung empfand ich als schlüssig und damit der Plot als logisch und gut aufgebaut.