Luises Eltern müssen zur Kur fahren und bitten sie daher, während dieser Zeit in der familiengeführten Teestube auf Sylt einzuspringen. Die Rückkehr fällt Luise nicht so leicht, denn sie kämpft mit den Erinnerungen an ihre verstorbene Schwester und mit der Gegenwart ihrer verbitterten Oma, der sie nichts recht machen kann. Als Lichtblick stellt sich Moritz heraus, der sich oberhalb des „Kliffstübchen“ eingemietet hat. Es gibt ein langgehütetes Geheimnis, das das Leben von Luises und Moritz‘ Familie betrifft…
Erster Eindruck: Das Cover mit den glitzernden aufgetragenen Schneeelementen hat eine interessante Haptik – gefällt mir.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Luise sowie Moritz.
Es ist sehr schön, dass Luise für ihre Eltern einspringt und dafür einen Teil ihres Urlaubs drangibt. Sie weiss, dass ihre Eltern diese Kur dringendst benötigen. Wenn sie nicht zugesagt hätte, wären die Eltern niemals weggefahren. Es ist für Luise nicht leicht, insbesondere da auch ihre Oma, die grundsätzlich gegen sämtliche Veränderungen in der Teestube ist, dort wohnt. Dabei wird die Konkurrenz an Cafés immer grösser. Moritz kommt nach Wanderjahren im Ausland wieder zurück zu seiner Familie nach Sylt. Seine Eltern hoffen, dass er endlich in die Leitung ihres Hotels einsteigt. Doch Moritz hat andere Pläne, zudem muss er zuerst mit einigen Punkten aus der Vergangenheit abschliessen…
Die Liebe und der Verlust von Luises Schwester Marie waren gut spürbar. Auch die grantelnde, verbitterte Oma Inga war gut beschrieben. Die Liebe und Achtung, mit der Moritz von seinem Grossvater sprach, war in jedem Satz, in dem der Opa erwähnt wurde, greifbar. Zuweilen hatte ich Mühe mit dem Wechsel der Perspektive. Selbstverständlich war jedes Kapitel mit dem Sprecher benannt, aber diese Überschriften habe ich manchmal überlesen und ein paar Zeilen später stoppte ich irritiert, weil es gar nicht zu dem vermeintlichen Sprecher passte. Mit Moritz, so sympathisch er auch sein mag, hatte ich zunehmend Probleme: Wieso rückte er wiederholt nicht mit der Sprache raus? Die Geschichte hat mir gefallen, auch wenn sie aus meiner Sicht weniger Seiten hätte haben dürfen – für mich hat sie sich etwas gezogen. Knappe 3 Sterne.