Nachdem die letzten Romane von Ursula Poznanski den sackstarken Vorgängern wie “Erebos”, “Saeculum” und der “Eleria-Trilogie” nicht mehr ganz gerecht werden konnten, überzeugt “Cryptos” bis auf wenige Details wieder vollends!
Willkommen in der nahen Zukunft, wo die Kontinente langsam im Meer versinken, und die verbleibenden Festlandmassen nach und nach zur Wüste verkommen. Für die mittlerweile 10 Milliarden Menschen gibt es nur noch Platz in wohnsiloartigen Gebäuden, jedem Bewohner stehen 5 Quadratmeter grosse Wohnkapseln zur Verfügung und das Essen ist eine eklige Nährlösung - klingt verlockend? Tja, zum Glück bleibt den Menschen da die Flucht in viele verschiedene digitale Welten. Die sogenannten Weltenpässe für diese virtuellen Realitäten die zum Beispiel von Jane Austen inspiriert sind, oder in der Kreidezeit angesiedelt wurden, oder einen in das vergangene London eintauchen lassen sind äusserst begehrt. Nur, wer in einer dieser Welten stirbt wacht in der Realität auf und verliert seinen Pass. Normalerweise. Doch einer der Programmiererinnen von einer dieser Welten, unsere Protagonistin Jana, bemerkt, dass eine Besucherin nicht nur in der friedlichen Welt “Kerrybrook” umgebracht wird, sondern dass die Frau auch in der Realität in ihrer Wohnkapsel gestorben ist. Als sie versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, stolpert sie immer wieder über kryptische Symbole wie eine tote weisse Taube…
Danke Frau Poznanski für zwei Tage pures Lesevergnügen! Die Figuren sind authentisch, das Rätsel mysteriös, die beschriebenen Welten fantastisch, würde der Roman als Konzept nicht etwas zu sehr an “Ready player one” erinnern, gäbe ich am liebsten 6 von 5 möglichen Sternen.