Ich gehe mit Ginger einig, dass auch der dritte Teil sich sehr leicht und flüssig lesen liess.
Die Begegnung zwischen Loreda und Jack läutet den Teil der Erzählung über die Widerstandsbewegung ein. Das fand ich sehr spannend und es war mir völlig unbekannt. Überhaupt diese ganze Episode in der Geschichte der USA. Es wird nun abenteuerlich, auf eine andere Art als früher. Ein erneutes Unglück (Sturm, Zelte) erschüttert die Familie und die Schicksalsgenoss/innen.
Jack ist wohl ein Idol für Loreda, fürsorglich auf eine unaufdringliche Art, aber bestimmt.
Der Briefwechsel zwischen Elsa und Rose&Tony beeindruckt mich. Es ist nicht gelogen und doch will keine Partei der anderen offenlegen, wie schwierig es ist. Dass der Kontakt bleibt ist wichtig.
Wie über die Machtausübung berichtet wird, hat mich tief bewegt. So geschah es früher oft und so geschieht es noch. Das dürfte nicht sein. Wir in unserem wohlbehüteten, scheinbar sicheren Umfeld, können nur ansatzweise erahnen, was es bedeutet, so abhängig und unfrei und miserabel behandelt zu sein. Elsa sagt es richtig, dass sie gefangen ist. Die Menschen werden aufs Übelste ausgenutzt, absolut berechnet, so dass möglichst kein Ausweg aus der Situation führt.
Die Schulsituation kann ich nicht beurteilen - ich finde es etwas seltsam, dass Mädchen in dieser Zeit tatsächlich lernen sollten, Kosmetikartikel herzustellen. Brot backen und stricken schon. Loreda macht erstaunlich überlegte Aussagen, wenn man ihr Alter in Betracht zieht.
Wie sich die Geschichte zwischen Elsa und Jack anbahnt, gefällt mir vor allem ganz am Anfang. Aus meiner Sicht ist dieser Einschub aber ebenfalls überhaupt nicht nötig, das sehe ich wie Ginger.
Die Charaktere entwickeln sich nicht überraschend. Dass Elsa nicht rasch und von Anfang an die starke Heldin ist, passt eigentlich gut - wer ist das schon im wirklichen Leben. Elsa ist zurückhaltend und als Mutter ist sie auch mit mehr Bedacht unterwegs, als z.B. Loreda die ein Teenager ist.
Loreda wird genauso durch die Umstände geprägt und muss schnell erwachsener werden.
Der gewaltsame Tod von Elsa war für mich unerwartet und hat mich wirklich berührt.
Den Epilog fand ich sehr schön und stimmig - wieder in der Heimat, ein guter Abschluss dieses Werks.
Ich bin gespannt, eure Eindrücke zu lesen und danke of für diese Leserunden, die Bücher.